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Maßnahme

Energieeffizienz und IT-Hardware

Der Energieverbrauch von IT-Geräten in Büros - vom Laptop, über Bildschirme bis zum Drucker - kann durch verbrauchsoptimierte Einstellungen und Nutzung deutlich reduziert werden. (IEEKN)

Auf einen Blick

Themenkategorie
Energieeffizienz
Bundesland
Bundesweit
Umsetzungszeitraum
Kurzfristig (bis 2 Monate)
Investitionsaufwand
Gering
  • Mitarbeiterbeteiligung
  • IT

Beschreibung

Viele Arbeitsplätze verfügen heute über einen Laptop mit zwei Bildschirmen und Kleinstverbrauchern, die über eine Dockingstation mit Strom versorgt werden. Während Phasen der Inaktivität laufen die elektronischen Geräte dabei häufig im Standby-Modus weiter und verbrauchen somit stetig Energie. Durch eine optimierte Gerätekombination und eine verbrauchsoptimierte Einstellung und Nutzung kann der Energieverbrauch der IT-Geräte deutlich reduziert werden.

Einordnung

Energieeffiziente IT-Hardware nutzt Energie effizienter und ist mit Energiesparfunktionen ausgestattet. Beispiele für energieeffiziente IT-Hardware sind energieeffiziente Prozessoren, effiziente Netzteile, Festplatten und Bildschirme sowie Geräte, die über eine gute Wärmeableitung verfügen. Typische Funktionen zum Energiesparen sind Bildschirmschoner, der Standby-Modus oder automatische Abschaltungen. Zur energieeffizienten IT-Hardware können auch sogenannte Thin Clients gezählt werden, da sie in Netzwerken zur Bereitstellung von Anwendungen und Daten auf die Ressourcen zentraler Server zurückgreifen und selbst Energie sparen.

Umsetzung

Vor der Umsetzung sollte sich ein Überblick über die aktuelle Lage verschafft werden. Dazu können Rundgänge in den Büros oder Gespräche mit den Nutzenden durchgeführt werden. Dabei ist besonders darauf zu achten, welche Geräte nach Feierabend ausgeschaltet werden, welche Geräteeinstellungen hinterlegt sind und wie Standby-Modi gehandhabt werden. Danach müssen die tatsächlichen Anforderungen an die Gegebenheiten identifiziert werden. Wann werden welche Geräte benötigt, wie ist die Arbeitsweise der Personen und welche Einstellungen sollten als Standard hinterlegt sein. Es sollte darauf aufbauend festgelegt werden, welche Einstellungen zu verwenden sind und welche Regeln es für die Abschaltung gibt.

Bei den Einstellungen ist darauf zu achten, nach welcher Zeit der Inaktivität die Bildschirmschoner oder Standby-Modi starten, wie die Bildschirmhelligkeit eingestellt und, ob der Energiesparmodus eingeschaltet ist. Falls eine automatische Abschaltung über die Geräteeinstellung nicht möglich ist, können auch schaltbare Steckdosen und Zeitschaltuhren genutzt werden. Ein anderer Ansatzpunkt für eine energieeffizientere Nutzung von IT-Hardware ist das Verhalten von Mitarbeitenden. Hier helfen festgelegte Standards, Dienstanweisungen und Schulungen (online oder in Präsenz), um eine entsprechende Sensibilisierung zu erzielen.

Erste Schritte bei der Umsetzung

  • Aufnahme Ist-Zustand
  • Festlegung von Standards und Regeln
  • Kommunikation der Vorgaben
  • Anpassung der Einstellungen
  • Schulung Mitarbeiter

Herausforderungen und Lösungsansätze

Unterschiedliche Nutzungsmuster der Mitarbeitenden können eine Herausforderung sein, da nicht alle Einstellungen zur Energieeffizienz auf alle Personen anwendbar sind. Mangelnde Kenntnis der Mitarbeitenden kann dazu führen, dass Energieeffizienzmaßnahmen nicht richtig umgesetzt werden und dadurch nicht den gewünschten Effekt haben. Oder wenn energieeffiziente Einstellungen oder Hardware nicht richtig konfiguriert wird, kann das Einfluss auf die Leistung haben. Eine Schulung der Mitarbeitenden kann hier Abhilfe schaffen. Die Komplexität der Technologie kann dazu führen, dass die Einstellungen zur Energieeffizienz nicht für jedes Gerät optimal erfolgen. Eine Fachfirma kann dahingehend unterstützten und die eigenen Mitarbeitenden entlasten.

Sollte neue Hardware mit bestehenden Systemen oder Anwendungen nicht kompatibel sein, kann das zu Problemen bei der Integration in ein Netzwerk führen. Eine IT-Beratung kann hier mögliche Risiken prüfen und weitere Maßnahmen zur Sicherstellung des Betriebs ableiten.

Praxisbeispiel

Stromverbrauch durch IT-Geräte im Standby-Modus

In einem mittelständischen Unternehmen sind 50 Büroarbeitsplätze vorhanden. Jedes Büro verfügt über einen PC und zwei Monitore. Weiterhin stehen für die Mitarbeitenden fünf Drucker zur Verfügung. Die elektronischen Geräte laufen 16 Stunden pro Wochentag und 24 Stunden am Wochenende im Standby-Modus. In einem Jahr sind das ganze 6.656 Stunden, in denen Energie ohne jeglichen Nutzen verbraucht wird. Durch die Abschaltung der Geräte lässt sich der Verbrauch also prozentual deutlich reduzieren.

Pro Arbeitsplatz liegt der durchschnittliche Verbrauch im Standby-Modus bei ca. 5 Watt. Bei Abschaltung der Geräte außerhalb der Bürozeiten werden jährlich in Summe 1.664 kWh Strom eingespart. Die Drucker verbrauchen im Standby-Modus ca. 2,5 Watt. Durch das Abschalten können demnach zusätzlich weitere 83 kWh eingespart werden.

Zudem wird durch Reduzierung der Helligkeit der Bildschirme, sowie eine schnelle Ansprechzeit des Bildschirmschoners und des Standby-Modus der Verbrauch pro Arbeitsplatz von 125 Watt auf 86 Watt reduziert. Bei einer Laufzeit von 2.104 h/ a entspricht das einer Energieeinsparung von 4.103 kWh/ a.

Unternehmensgrößemittel
Investitionssummekeine
Energieeinsparung (Strom)/ a5.850 kWh/ a
Energieeinsparung (Gas)/ a-
CO2-Einsparung/ a2.457 kg/ a
Kosteneinsparung1.866,15 €/ a
Amortisationszeitkeine
Rentabilität-
Nutzungsdauer< 5 Jahre

Quellenangabe

Partner

Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutznetzwerke

Die Factsheets zu Kurzfristmaßnahmen für Energieeinsparung und Energiesubstitution werden von der Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke publiziert. Seit 2014 unterstützt die Netzwerkinitiative Unternehmen dabei, sich in Netzwerken auszutauschen. Die Initiative wird von 21 Verbänden und Organisationen der Wirtschaft gemeinsam mit der Bundesregierung getragen und von zahlreichen weiteren Projektpartnern unterstützt. Dieses Factsheet entstand in Kooperation mit der Limón GmbH und IRESS GmbH - Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien.
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Energiewechsel-Kampagne des BMWK

Ziel der Energiewechsel-Kampagne des BMWK ist es, die gesamte Gesellschaft zum Energiesparen zu aktivieren - von den Bürgerinnen und Bürgern, über Verbände und Unternehmen, bis hin zu den Kommunen.
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Datum

Zuletzt geändert am 12. Januar 2024

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